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Ein Bibliotheks-Manifest für Europa
Bibliotheken sind wichtig für Europa. Im Gegenzug ist Europa auch für Bibliotheken wichtig. Aus diesem Grund möchten wir – die Organisationen, die die Bibliotheken in ganz Europa vertreten – Sie ermuntern, dieses Manifest zu lesen und zu unterstützen.
Bibliotheken sind wichtig für Europa – sie sind zentrale Orte für das Lernen und für gesellschaftliches Engagement; sie sind für uns alle Fenster zu Kultur und Erbe sowie Motor für Forschung und Innovation.
Im Gegenzug ist Europa auch für Bibliotheken wichtig
Um stärkere, klügere und gerechtere Gesellschaften aufzubauen, hängen unsere Einrichtungen von den in Brüssel, Straßburg und Luxemburg getroffenen Entscheidungen ab. Wir streben ein Europa an, das uns beim Erreichen unseres Auftrags hilft.
Aus diesem Grund möchten wir – die Organisationen, die die Bibliotheken in ganz Europa vertreten – Sie ermuntern, dieses Manifest zu lesen und zu unterstützen.
Wir wollen ein Europa, das:
Europa sollte ein Informationsversprechen geben – jede Person sollte Zugang zu den Informationen haben, die sie zur Verbesserung ihres Lebens benötigt. Chancengerechtigkeit in ganz Europa ist der Schlüssel. Um diese zu erreichen, muss das Potenzial von Bibliotheken, allen Menschen Zugang zu Initiativen und Projekten zu verschaffen, die das Lesen und Lernen sowie die Alphabetisierung fördern, erkannt werden; entsprechende Kennzahlen für Bibliotheken sollten von Europa festgelegt werden.
Rechtliche Rahmenbedingungen, Finanzierungsprogramme und damit verbundene Bestimmungen sollten so entwickelt werden, dass die Teilnahme von Bibliotheken erleichtert wird – insbesondere bei der Entwicklung von digitalen sowie Medien- und Informationskompetenzen. Europa sollte die Bedeutung der Bibliotheken durch Bildungs- und Schulungsprogramme stärken, die dem Aufbau von Fähigkeiten dienen.
Europa sollte bezüglich der Förderung von open science weltweit führend sein. Es sollte das Versprechen einlösen, bis 2020 freien Zugang zu den Ergebnissen sämtlicher mit öffentlichen Geldern geförderter Forschung zu gewähren. Ressourcen sollten genutzt werden, um den erforderlichen Systemwandel voranzutreiben und bei Wissenschaft und Innovation den öffentlichen Zugang zum Standard zu machen – denn so können die Bibliotheken ihren Auftrag erfüllen.
Europa sollte sicherstellen, dass seine Programme den Zugang für alle Menschen ermöglichen, insbesondere zu literarischen Werken. Vor allem sollten Bibliotheken als Hüter von Europas dokumentarischem Erbe dabei unterstützt werden, ihre Sammlungen zu digitalisieren und zu teilen. Zudem sollte die Umsetzung entsprechender Gesetzgebung gewährleistet werden, insbesondere die Richtlinie zum Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt, die Richtlinie über verwaiste Werke sowie die Bestimmungen zur Umsetzung des Vertrags von Marrakesch – und zwar auf eine Weise, die diese Ziele fördert.
Europa sollte einen umfassenden Plan für inklusive, nachhaltige Entwicklung auf regionaler Ebene liefern – in Anerkennung der Bedeutung des Zugangs zu Informationen, auch durch Bibliotheken, als soziale Investition und grundlegenden Erfolgsfaktor. Es sollte sich bei den Vereinten Nationen entschieden für SDGs einsetzen und andere dazu drängen, sich wirksam zu engagieren.
Die Beitritts- und Entwicklungsförderung der EU sollte den Zugang zu Informationen und Kompetenzen unterstützen, indem es Bibliotheken ermöglicht wird, ihr Potenzial voll zu entfalten. Um die Bedingungen für Wachstum und Zugang zu Informationen jenseits der eigenen Mitglieder auszubauen, sollte die EU bei Gesprächen bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum eine konstruktivere Haltung zu weltweiten Beschränkungen und Ausnahmen für das Urheberrecht einnehmen.
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